Portrait

Markus Mosdzen Portrait

Die entscheidende Wegmarke, von der aus ich startete, war wohl jenes Mode-Kunstprojekt im April 2000 an meiner damaligen Schule (askanische Oberschule; Bln.-Tempelhof), an dessen Ende ich eine - jetzt einfältig zu nennende - bestickte Jeans mein Eigen nennen konnte, aber keinesfalls die Arbeit beendete.

 

Fast zwei Jahre gingen ins Land, in denen ich - mehr autodidaktisch, als angelernt - mehrere Stickerei- und Handnäharbeiten umzusetzen versuchte (Gürteltaschen, Säckchen usw.), bis ich mich für eine Ausbildung zum Handsticker entschloss, die ich im August 2002 in Regensburg antrat. Schon während dieser Ausbildung wurde mir bewußt, dass sie mir exzellentes Rüstzeug mit auf den Weg gab (fast ausschliesslich wurde Kirchenwäsche - Messgewänder u.ä. - bearbeitet) in Form von Ornamentik, figürlichem Verständnis, Präzision und geschmackvoller Opulenz, aber mein Bestreben Kunst zu wirken nicht befriedigen konnte.

 

Schon vor Abschluss der Ausbildung lernte ich im Dezember 2004 in Berlin Lova Rimini kennen, deren Arbeiten mich mehr als verblüfften (und es noch immer tun!) und die ihrerseits ein - wohl berechtigtes - Potential in den meinen erahnte; nach einigen Praktikas bei ihr ermutigte sie mich meine Anfänge im Bereich der Lederarbeiten zu forcieren, aber darüber hinaus meine erlernten Handsticker-Fähigkeiten nicht zu vernachlässigen...

 

Dies alles mündete darin, dass ich mich Anfang 2008 als selbständiger Feintäschner versuchen wollte, aber schnell merkte, dass ich ein solch traditionsbehaftetes, schon fast vom Erdboden verschlucktes, Handwerk nicht allein würde schultern können - jedenfalls nicht von Beginn an. Großes Glück hatte ich, als ich mit dem Mut der Verzweiflung einem hiesigen Schuhmacher (J. Maier) um Hilfe bat und er sie mir großzügigst gewährte. Mehrere Monate erhielt ich Einblicke in die Lederverarbeitung und die speziellen Beschaffenheiten dieses Naturmaterials, bis er mich wieder in die Selbständigkeit entliess.

 

Nun - Ende 2010 - ist diese selbständige Unternehmung fast sechs Jahre alt; klein mag sie dem Einen oder anderen anmuten, aber sie ist stabil und von Zeit zu Zeit entstehen wahre "Meilensteine", die den Vergleich mit anderen Werken der Handwerkskunst kaum scheuen brauchen...

 

An dieser Stelle wird es Zeit mich endlich einmal herzlich bei all jenen zu bedanken, die mich inspiriert, unterstützt und in meinem Entschluß dieses Handwerk zu betreiben und nie schleifen zu lassen bestärkt haben;

 

 Ganz besonderer Dank gilt Lova Rimini, Jürgen Maier und der Familie, die mich zu Beginn "an die Hand nahmen", als ich noch ziemlich unsicher auf den Beinen war und mich "ins kalte Wasser warfen", als es an der Zeit war...

 

...sowie Emanuel Bauer, Alina Bräunl, Martina Brinkhaus, Sabine Hummel, Rainer Krienke, Andreas Moser, Lutz Siegel, Bärbel Soller, Martina Sonntag, Hermine Thomas, Michael Baade, Max Blauhut, Caro Lanzendörfer, Korbinian Lipp und allen nicht namentlich aufgeführten Freunden und Verwandten für konstruktive Kritik, Anregungen und Hilfen aller Art!

Danke!

 

 

M. Mosdzen